Wohnquartier München-Neuperlach

1 Quartier_3 Nachbarschaften

Neubau eines Wohnquartiers in München-Neuperlach

Zweiphasiger städtebaulicher und landschaftsplanerischer Planungswettbewerb

In Zusammenarbeit mit chora blau & energydesign Braunschweig

Städtebauliches Konzept

  • In dem heterogenen Umfeld Neuperlach wird eine eindeutige und prägnante städtebauliche Struktur bereitgestellt, ein Quartier bestehend aus drei Nachbarschaften.
  • Das Konzept bildet durch städtebauliche Ordnung mit klarer Figuration den Rahmen für vielfältige Gebäudetypen.
  • In Teilen gemischt genutzte Gebäudekonstellationen erlauben wirtschaftliches, energieeffizientes, verkehrsreduziertes sowie flächensparendes Wohnen und Arbeiten.
  • Angebot von Wohnraum für unterschiedliche Anforderungen, Einkommensschichten, Altersgruppen sowie Haushaltsgrößen, Wohnen und Arbeiten gemischt

Gliederung in drei Nachbarschaften

  • Gliederung in drei Höfe (Baufelder), dadurch Herstellung von Überschaubarkeit und Kleinteiligkeit
  • Überschaubarkeit unterstützt Sicherheit und Geschütztheit im Stadtquartier.
  • Aufteilung in drei Nachbarschaften stärkt Identität.
  • Klare Trennung von privaten Höfen und öffentlichem Freiraum
  • Internes Wegenetz verbindet die Höfe untereinander.

Freiraumkonzept | Integration in die umgebenden Strukturen

  • Reaktion auf nördlichen Freiraum und angrenzende Einfamilienhaussiedlung durch Schaffung von grünen Korridoren, die das zukünftige Quartier mit den bestehenden Wohngebieten verbindet.
  • Integration in den umgebenden Stadtkontext durch klare Gesamtfiguration
  • Partielle Öffnung der Höfe zum Freiraum, Reduzierung Gebäudehöhe und kleinteilige sowie heterogene Gebäudetypologie im nördlichen Bereich
  • Dadurch Vermittlung und behutsamer Übergang zwischen dem großmaßstäblichen Bestand der Umgebung und der Einfamilienhaussiedlung im Norden
  • Aufgrund des sehr heterogenen Umfeldes > Setzung deutlicher Raumkanten im Bereich Carl-Wery-Str. / Otto-Hahn-Ring
  • Platzausbildung im Kreuzungsbereich Carl-Wery-Str. / Otto-Hahn-Ring als Quartier übergreifendes Angebot für den umgebenden Stadtkontext, Ärztehaus, Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung
  • Durchlässigkeit des Quartiers zum umgebenden Stadtkontext

Adressbildung

  • Eigenständige Wirksamkeit als ein Quartier, drei Adressen, drei Nachbarschaften
  • Positionierung architektonischer Prägnanz an der Carl-Wery-Str. und am Otto-Hahn-Ring
  • Formulierung von Eingängen durch Akzentuierung, u.a. in Form von Hochpunkten

Privater Freiraum | Höfe und Dachgärten

  • Der Freiraum innerhalb der Höfe ist introvertiert, privat und gemeinschaftlich genutzt.
  • Vorgesehen sind unterschiedliche Nachbarschaftsgärten für die Hofgemeinschaft.
  • Wohnungsbezogenes Angebot von Balkonen, Loggien, Terrassen und Dachgärten
  • Dachgarten Typ 1: Gründach mit extensiver Dachbegrünung
  • Dachgarten Typ 2: Dachgarten mit intensiver / extensiver Dachbegrünung. Dieser Typ kann als Hausgemeinschaftsgarten oder wohnungsbezogener Privatgarten genutzt werden.
  • Dachterrasse Typ 3: Dachterrasse mit privater oder gemeinschaftlicher Nutzung

Öffentlicher Freiraum

  • Entwickelt wird ein hierarchisiertes und abgestuftes Grünraumsystem (öffentlich und privat), das eine hohe Aufenthaltsqualität durch differenzierte Freiräume anbietet.
  • Der Zwischenraum zwischen den Höfen bildet ein zusammenhängendes Grünraumsystem mit öffentlichem, quartiersbezogenem Charakter aus.
  • Der schützenswerte, nördliche Gehölzstreifen wirkt als grüner Rücken, zusammen mit grünen Korridoren wird ein großräumiger Freiraumverbund ausgebildet.
  • Der Übergang Kasperlmühlstraße wird deutlich ausformuliert, so dass eine zusammenhängend nutzbare Grünfläche für Freizeit und Spiel sowie eine Anbindung zum nördlichen Siedlungsbereich entsteht.
  • Gezielt gesetzte Baumreihen stellen eine Verbindung von unterschiedlichen Freiraumcharakteren her.

Nutzungskonzept

  • Vorgeschlagen werden unterschiedliche Typen, die sich innerhalb einer randständigen Bebauung reihen lassen: Geschosswohnungsbau, unterschiedliche Wohnungstypen, Maisonettewohnungen sowie Stadthäuser in mehreren Variationen
  • Angebot von unterschiedlichen Wohnformen für Singles, Paare, unterschiedliche Familienkonstellationen, Haushaltsgrößen, Wohngruppen, Baugruppen, Mehrgenerationenwohnen und für weitere Lebensstile
  • Integration von sozialer Infrastruktur, drei Kitas, eine in jeweils einer Nachbarschaft
  • Positionierung des Nachbarschaftszentrums im wichtigsten, zentralen Freiraum
  • Mischung von Versorgung, Dienstleistung und Arbeiten, diese Nutzungen sind vorwiegend im Erdgeschoss vorgesehen. Die Zone des Erdgeschosses belebt den öffentlichen Straßenraum, stellt einen aktivierenden Bezug her.
  • Ärztezentrum, Versorgung und Gastronomie konzentrieren sich im Platzbereich.

Schallschutzkonzept

  • Ausbildung geschlossener Raumkanten (geschlossene Bauweise) im Süden und Westen, um die Hofstrukturen abschirmen und den Außenraum hinreichend zu schützen.
  • Am Otto-Hahn-Ring Schließung der Freiraumkorridore zwischen den Höfen ab dem 1. OG, Torwirkung
  • Im Erdgeschoss befinden sich überwiegend Dienstleistung, Büros, Einzelhandel, Nebenräume, Werkstätten, Fahrradräume u.ä..
  • Wohnen im Süden und Westen beginnt ab dem 1. OG, gegen Lärmimmission durch aktive und passive Maßnahmen geschützt.
  • Im Bereich Carl-Wery-Str. und Otto-Hahn-Ring vorgelagerte zweite Fassadenebene als aktiver Schallschutz, zum Teil in der Anmutung eines leichten grünen Vorhangs („Grünes Zimmer“)
  • Für die Wohn- und Aufenthaltsräume wurde eine geschichtete Fassade entwickelt, die es den Nutzern ermöglicht, den Schallschutz entsprechend den individuellen Anforderungen beeinflussen zu können.
  • In der vor der Primärfassade vorgelagerten Ebene sind Grünräume (Loggien, Gewächshäuser, Wintergärten) integriert, die eine Diffusität und in Teilen Absorption des Schalleintrags bewirken. Flankierende Bauteile wie Wände und Decken sind schallabsorbierend dotiert.